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Launch von Impact Transfer in Österreich

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von ashokaaustria

Impact Transfer unterstützt Sozialunternehmen dabei in andere Länder zu expandieren. Wie das gelingt und um welche Unternehmene es sich handelt lesen Sie in diesem Interview mit Ashoka.

Wie ist der Begriff Sozialunternehmen definiert?
Sozialunternehmen lösen gesellschaftliche Herausforderungen mit einer unternehmerischen Herangehensweise. Das vorrangige Organisationsziel ist die Entfaltung sozialer Wirkung mit Bezug auf eine spezifische gesellschaftliche Herausforderung. Sozialunternehmen in unserem Verständnis streben danach diese Wirkung zu verbreiten und zu systemischen gesellschaftlichen Veränderungen beizutragen. So ist z.B. das holländische Sozialunternehmen Buurtzorg, das wir beim Transfer nach Österreich unterstützen, nicht nur hoch wirksam durch die Selbst-Organisation von PflegerInnenteams in der mobilen Pflege, sondern trägt durch diesen Ansatz auch dazu bei, das System der mobilen Pflege zu verändern. Mobile Pflege war in den Niederlanden lange Zeit „tayloristisch“ organisiert. PflegerInnen erledigten einzelne Handgriffe, rechneten per Minute ab, konnten Pflegepläne nicht eigenständig bestimmen… Buurtzorg hat dazu beigetragen dieses System in Richtung Selbst-Organisation der PflegerInnen, KlientInnen-Zentriertheit und Einbindung des sozialen Umfelds zu verändern. Mittlerweile wurden in Holland auch die öffentlichen Finanzierungssysteme auf diese neue Art der Pflege umgestellt.

Hilft die Organisation auch KMU, die besonders nachhaltig agieren beim Markteintritt in anderen Ländern?
Wir unterstützen KMUs dann, wenn sie unserem Verständnis von einem Sozialunternehmen entsprechen. Ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit sind zwar wünschenswert, aber in unserer Sichtweise noch nicht ausreichend um von einem „Sozialunternehmen“ (social enterprise) zu sprechen. Das KMU müsste aufzeigen können, dass seine Produkte und Dienstleistungen primär darauf ausgerichtet sind eine gesellschaftliche Herausforderung zu lösen und zu einem Systemwandel beizutragen. Erst wenn dies der Fall ist, können wir mit unseren Methoden einen Mehrwert erzielen.

Worin besteht genau die Unterstützung?
Im ersten Schritt testen wir die “Transferbereitschaft” eines Sozialunternehmens. Dabei geht es um Aspekte wie das Wirkungsmodell, Geschäftsmodell und die Transferstrategie. Zentral ist auch die Kapazität eines Sozialunternehmens einen Transfer durchzuführen. Das Sozialunternehmen muss auch einen gewissen Grad an Formalisierung der Dienstleistungen erreicht haben (Handbücher, Prozessbeschreibungen, etc.) Wir helfen Sozialunternehmen dadurch auch ihre Transferbereitschaft zu erhöhen. Wir achten darauf einen guten “problemsolution-fit” zu erreichen, d.h. wir wir sprechen mit lokalen Stakeholdern um herauszufinden wie die soziale Innovation zur Lösung eines lokalen Problems beitragen kann. Wir suchen/akquirieren/rekrutieren lokale Partner für die Implementierung. Wir unterstützen das Sozialunternehmen im Fundraising (seed funding) Wir arbeiten gemeinsam mit Sozialunternehmen eine Transfer Strategie aus, die zum lokalen Kontext passt.

Wer sind die Unterstützer? Woher haben sie die Marktkenntnis?
Die lokale Unterstützung erfolgt durch Ashoka Mitarbeiter sowie ExpertInnen aus unserem Netzwerk, die aus verschiedenen Sektoren kommen und ihr Erfahrung und Expertise (oft probono) zu Verfügung stellen. Hinzu kommt die Expertise und Erfahrung der lokalen Implementierungspartner. Im Fall von Buurtzorg sprechen wir österreichische Anbieter in der mobilen Pflege an, die selbstverständlich über detailliertes Wissen über ihren Sektor und den Markt verfügen. Zusätzlich organisieren wir Workshops mit zentralen Stakeholdern aus dem jeweiligen Sektor um die gesellschaftliche Herausforderung klar zu verstehen, die Anknüpfungspunkte zu bestehenden Angeboten zu nutzen und Finanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Wie viele Sozialunternehmen wurden nach Österreich geholt, wie viel österreichische davon ins Ausland gebracht?
Bereits vor der Entwicklung von “Impact Transfer” hat Ashoka SozialunternehmerInnen aus unserem Netzwerk beim Transfer nach Österreich unterstützt. Dies waren etwa 10 Unternehmen. Seit Anfang 2017 haben wir mit Impact Transfer 8 Sozialunternehmen dabei unterstützt nach Österreich zu kommen. 10 weitere Sozialunternehmen wurden dabei begleitet ihre Internationalisierungsfähigkeit zu stärken.

Gibt es Länder/Regionen, die besonders geeignet für das Thema sind?
Sozialunternehmen haben bewiesen, dass sich ihre Ansätze in vielen Regionen der Welt verbreiten lassen. Transfers in Nachbarländer sind oft aufgrund ähnlicher sozialer/kultureller, ökonomischer und rechtlicher Rahmenbedingungen naheliegender, wobei auch hier die “feinen Unterschiede” teilweise große Konsequenzen für Geschäftsmodelle nach sich ziehen können. Prinzipiell findet Transfer auch zwischen mehr und weniger “entwickelten” Regionen statt. Länder mit einem eher schwach entwickelten sozial unternehmerischen Sektor können vielleicht besonders profitieren, da wirkungsvolle und innovative Ansätze den gesamten Sektor mehr Relevanz verleihen – gleichzeitig kann das aber auch heißen, dass bestimmte Finanzierungsmechanismen noch nicht vorhanden sind.

Wie finanziert sich Impact Transfer? Wir funktioniert das Geschäftsmodell?
Wir finanzieren uns durch Transfer Programme, die wir gemeinsam mit Partner umsetzen, wie z.B der Essl Stiftung. Das Zero Project der Essl Stiftung veranstaltet eine jährliche internationale Konferenz zu den vier Themen der UN Konvention für Menschen mit Behinderung. Wir haben 10 soziale Innovation aus dem Bereich „Accessibility” dabei begleitet ihre Internationalisierungsstrategie bzw. Transferstrategie weiter zu entwickeln. Wir finanzieren uns auch über einzelne Transferprojekte. Da wir für viele dieser Projekte cofundraisen, verwenden wir einen Teil dieser Finanzierung für unsere eigenen Dienstleistungen. In manchen Fällen tragen auch die lokalen Implementierungspartner die Kosten, sofern es sich um größere Organisationen handelt. Sie profitieren direkt durch die Übernahme einer Innovation und unsere Begleitung.

Welche Bedeutung haben Sozialunternehmen heute für Wirtschaft und Gesellschaft?
Sozialunternehmen sind Impulsgeber für Innovation und nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel. Sie arbeiten an den Schnittstellen zu anderen Sektoren (Privatwirtschaft, NGOs, Zivilgesellschaft) und wirken in diese Sektoren hinein.

 

LOIC VAN CUTSEM, Impact Transfer | RAPHAELA TONCIC-SORINJ, Ashoka Visionary | WENDY KOPP, Teach For All | GEORG SCHÖN, Ashoka Austria, MARIE RINGLER, Ashoka Austria, Central and Eastern Europe | MARTIN GRÜLL, RBI

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